In Österreich ist Dronabinol ein Standardmedikament in der Palliativmedizin

Die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ berichtete anlässlich der 8. Österreichischen Schmerzwochen über die Verwendung des Cannabiswirkstoffs Dronabinol (THC) in der Palliativmedizin.

„Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), der Haupt-Wirkstoff der Hanfpflanze, wird in der Schmerz- und Palliativmedizin immer mehr zu einer gesicherten Behandlungsoption und bewährt sich auch als Zusatz zu herkömmlichen Therapien. Vor allem in der Palliativmedizin – also in der Betreuung unheilbar Kranker – sind Cannabinoide bereits täglich in Anwendung, erklärte jetzt Hans-Georg Kress, Leiter der Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie an der Medizinischen Universität Wien (AKH), anlässlich der 8. Österreichischen Schmerzwochen.
Dronabinol
Therapeutisch eingesetzt wird vor allem der Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), der durch einen chemischen Umwandlungsprozess aus Industriehanf gewonnen werden kann und in Österreich allen Apotheken unter dem internationalen Freinamen Dronabinol zur Verfügung steht. ‚Lange Zeit wurde primär die appetitanregende und brechreizlindernde Wirkung von THC bzw. Dronabinol wissenschaftlich erforscht und in der Therapie genutzt, vor allem bei Krebspatienten gegen Chemotherapie-bedingte Übelkeit und Erbrechen, und bei Krebs- und HIV-Patienten gegen Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit‘, so Kress.
Breites Wirkspektrum
Neue Untersuchungen legen ein wesentlich breiteres Wirkspektrum von THC vor allem bei bestimmten Neuropathien (Nervenschmerzen) nahe, die mit herkömmlichen Schmerzmedikamenten vielfach nicht ausreichend behandelt werden können. Der Anästhesiologe: ‚Aktuelle Studien zeigen, dass THC auch bei zentralen neuropathischen Schmerzsyndromen wie bei Multipler Sklerose, dem Querschnittsyndrom und spastischen Schmerzen wirksam ist, und es gibt vielversprechende Hinweise auf ein Potenzial in der Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis und chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Bei Krebs- oder HIV-Patienten steigert die psychotrope, distanzierende Wirkung außerdem zusätzlich die Lebensqualität.'“

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https://derstandard.at/?url=/?id=1225358765549

(Quelle: Der Standard vom 31. Oktober 2008)

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