Presseschau: Marihuana in Wohnung gezüchtet: Amtsgericht spricht Schmerzpatient frei (Rundblick Unna.de)

Kürzlich wurde Andreas Wieczorek vom Vorwurf des illegalen Cannabisanbaus freigesprochen. Aufgrund seiner schweren Erkrankung, die mit anderen Therapieverfahren nicht ausreichend behandelt werden kann, liege ein rechtfertigender Notstand vor und kein illegales Tun. Herr Wieczorek besitzt zudem mittlerweile eine Ausnahmeerlaubnis zur Verwendung von Cannabisblüten durch die Bundesopiumstelle.

Marihuana in Wohnung gezüchtet: Amtsgericht spricht Schmerzpatient frei

Ein Mann züchtet Marihuana in seiner Wohnung, wird von seinem Nachbarn angezeigt, angeklagt – und freigesprochen. Mit einer faustdicken Überraschung endete am Amtsgericht ein Drogenprozess. Die Richter sprachen den angklagten Sozialhilfeempfänger frei.

Laut dem Gerichtsbericht des WDR-Reporters hatte der Angeklagte erwiesenermaßen Hanfpflanzen mit dem Cannabis-Wirkstoff THC in seiner Wohnung gezogen. Aber nicht aus Jux und Tollerei bzw. um sich aus Spaß an der Freude zuzudröhnen. Nein: Der 46Jährige ist chronischer Schmerzpatient und leidet seit vielen Jahren an Diabetes und Bandscheibenproblemen – und er ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt.

Sämtliche herkömmlichen Schmerzmittel können ihm nicht helfen. Die Kosten für eine legale Cannabisversorgung über eine Apotheke waren für den Sozialhilfeempfänger nicht tragbar, schreibt der WDR. Deshalb hatte sich der 46-Jährige zum Selbstanbau entschieden. Dies wiederum bekam ein Nachbar mit – und zeigte den Hilfeempfänger an.

Heute entschieden die Amtsrichter: Der Angeklagte habe die Pflanzen nicht mit kriminellen Hintergedanken gezüchtet, sondern schlicht, weil er seine schlimmen Schmerzen unter Kontrolle bringen wollte. Damit ist ein sogenannter „rechtfertigender Notstand“ erfüllt. Und darum bekommt der Schwerkranke nun auch alle beschlagnahmten Drogen und Anbauutensilien wieder zurück – um weiter unbehelligt in seiner Wohnung schmerzstillende Marihuanapflänzchen anzubauen.

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